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Altmetalle entsorgen: So wird aus Schrott Geld!

Angesichts steigender Rohstoffpreise wird auch Altmetall immer wertvoller. Die richtige Entsorgung zahlt sich aus und trägt dazu bei, die wertvolle Ressource Schrott bestmöglich zu nutzen.

Im industriellen und gewerblichen Bereich fällt ebenso wie in den Haushalten stetig Altmetall an. Ob Reste aus der Produktion, Überschüsse, defekte Elektronik oder Autoschrott: All das ist Abfall und dennoch in vielerlei Hinsicht wertvoll. Das Altmetallrecycling arbeitet immer effizienter und in Zeiten knapper Rohstoffe wird Schrott in zahlreichen Branchen dringend benötigt. Die Recyclingquote kann sich sehen lassen: In Privathaushalten liegt der Anteil der wiederverwertbaren Teile bei beachtlichen 60 Prozent. Im gewerblichen Bereich ist die Quote oft noch deutlich höher.

Was ist eigentlich Altmetall?

Altmetall ist alles, was an Metallschrott in Haushalten bzw. in der Industrie und im Gewerbe anfällt. Im privaten Bereich reicht die Palette von Pfannen und Alu-Vorhangstangen bis hin zu Jalousien. Magnetisches Alteisen umfasst etwa Eisenbeschläge, Stahlfelgen, Stangen, Schlüssel, Bleche und Werkzeuge. Und natürlich zählen auch alle Graumetalle wie Zink, Zinn, Aluminium und Blei zu den Altmetallen. Die Luxusvarianten des Schrotts sind die Halb-Edelmetalle und Edelmetalle Kupfer, Bronze, Silber und Gold. Diese Gruppen gilt es von Nicht-Altmetallen abzugrenzen. Dazu zählen Kunststoffe, Verbundstoffe bzw. Laptops und Computer.

Diese dürfen daher auch nicht in Containern landen, die für die Entsorgung von Metallschrott angemietet werden. Druckbehälter, Batterien und Elektrogeräte enthalten zwar ebenfalls Altmetall, dürfen aber auch nicht in den Container. Das gilt zudem für leere Getränkedosen und andere Leichtverpackungen aus Metall. Sie sind nicht für den Metallschrott-Container vorgesehen, sondern müssen in der gelben Mülltonne und im Gelben Sack entsorgt werden.

Metallschrott wird immer wertvoller

Altmetallsorten werden umgangssprachlich auch Metallschrott genannt. Das ist jedoch eine im Grunde nicht passende Bezeichnung, da diese Stoffe einen beträchtlichen Wert darstellen. Das zeigt schon die zunehmende Bedeutung des Altmetallrecyclings, das immer wichtiger und mittlerweile zu einem bedeutenden Rohstofflieferanten der deutschen Stahlindustrie geworden ist. Altmetalle bringen heute gute Preise, die nach Metallqualität und aktuellem Tagespreis variieren können. Kupferkabel sind so wertvoll geworden, dass Diebstähle leider ständig zunehmen. Aluminium in allen Varianten vom Blech bis zum Guss bringt ebenso gute Erträge wie etwa Blei, Messing, Zink oder Alteisen.

Aluminium und Stahl sind die häufigsten Recyclingmaterialien und können ohne Qualitätsverluste beliebig oft wiederverwendet werden. Entsprechend hoch ist die Recyclingquote, wenn die Trennung möglichst frühzeitig und fachgerecht erfolgt. Die getrennte Erfassung ist hier besonders wichtig und die Energieeinsparungen enorm. Da das Recycling den Abbau von Eisenerz ersetzt, spart jeder Tonne Eisen- und Stahlschrott die beachtliche Menge von 1,5 Tonnen von abgebautem Eisenerz ein.

Auf die richtige Sortierung kommt es an

Auch für andere Altmetalle gilt: Die richtige Sortierung der Materialien ist das Um und Auf für den erfolgreichen Recyclingkreislauf. Dieser beginnt mit dem Sammeln des Altmetalls bzw. je nach Abfallart mit seiner Zerkleinerung. Magnetabscheider erledigen das grobe Trennen in Nichteisenmetalle und Eisenmetalle. Buntmetalle müssen sorgfältig sortiert und Nichtmetalle entfernt werden, was sich zum Teil nur händisch erledigen lässt.

Schwere und leichte Metallteilchen werden in mittels Luftströmung in sogenannten Windsichtern getrennt. Ein Magnetabscheider trennt zusätzlich Nichteisen- von Eisenmetallen. Wertvolle Buntmetalle wie Zink, Aluminium, Kupfer und Messing werde nach Dichte, Leitfähigkeit und Farbe sortiert. Ist all das erledigt, lässt sich der sortenreine Schrott weiterverarbeiten bzw. einschmelzen. Der letzte Schritt erfolgt im Stahlwerk, wo die Altmetalle eingeschmolzen und je nach gewünschter Produkteigenschaft mit anderen Stoffen vermischt werden.  Die dabei anfallenden Schlacken lassen sich ebenfalls verwerten, etwa im Deich- und Straßenbau.

Schnelle Trennung und Sortierung für höhere Erträge

Eine wichtige Voraussetzung, um Metallschrott bestmöglich wiederverwerten zu können, ist die sortenreine Sammlung. Das Material sollte zudem ölfrei und nicht stark verschmutzt sein.

Angesichts täglich variierender Preise in der sich stetig ändernden Wirtschaftswelt wird die schnelle und effektive Trennung bzw. Sortierung von Altmetall immer wichtiger. Recyclinganlagen müssen Altmetalle rasch identifizieren, um wirklich wirtschaftlich zu arbeiten.

Je besser die Sortierung der Altmetalle ist, desto geringer ist die Gefahr, dass die Spezifikationen der Schmelzbetriebe und Schmelzöfen nicht erfüllt werden. Das kann Folgen haben und teure Vertragsstrafen nach sich ziehen. Entdeckt der Verwertungsbetrieb die fehlende Einhaltung der Spezifikationen vor der Zahlung, muss der Lieferant zumindest die Kosten für die neuerliche Sortierung und das Rücksenden tragen. Ein RFA-Handanalysator kann das verhindern und die Sortierung von Altmetallen nicht nur genauer, sondern auch schneller machen.

Effektive Analyse mittels RFA-Geräten

Die immer beliebteren RFA-Geräte bestimmen Legierungen oder chemische Elemente in Materialien und liefern je nach Einsatz so gute Ergebnisse wie ein Labor. Das Analysegerät lässt sich vor allem direkt vor Ort einsetzen. Damit kann man nun auch Proben analysieren, die zu sperrig für den Transport in ein Labor sind. Und natürlich ist die RFA-Bestimmung auch deutlich kostengünstiger und liefert zudem Ergebnisse in Echtzeit.

Das alles sind enorme Vorteile, wenn es um die Wiederaufbereitung von Altmetallen geht. Diese lassen sich mit der richtigen chemischen Zusammensetzung vorbereiten und sortieren, was den Altmetall-Recyclingprozess und die Sortierung von Legierungen wesentlich vereinfacht.

Die preiswerten RFA-Handanalysatoren erkennen rostfreie Stähle, Nickellegierungen und andere Hochtemperaturlegierungen, und zwar innerhalb weniger Sekunden. Das reduziert die Überprüfungszeit durch die Bediener enorm und erhöht so die Wirtschaftlichkeit der Altmetallsortierung. Es verhindert vor allem die Lieferung von Mischchargen an die Metallhütten und reduziert die Gesamtbetriebskosten.

Altmetallrecycling zahlt sich aus

Das effektive Recycling von Altmetallen bringt nicht nur in finanzieller Hinsicht Vorteile. Es ist zudem ein wirksames Instrument in Zeiten stetig knapper werdender Rohstoffe. So ist etwa Deutschlands Stahlindustrie die Nummer 1 in Europa und auch weltweit in den vorderen Rängen vertreten. Dabei kommt mittlerweile fast 50 Prozent Stahlschrott zum Einsatz. In China als weltweit größtem Stahlerzeuger ist dieser Anteil mit nicht einmal 20 Prozent weit geringer. Global werden bei der Rohstahlproduktion rund ein Drittel über Sekundärrohstoffe abgedeckt.

Der internationale Stahlhunger lässt sich durch frisch gefördertes Erz nicht mehr abdecken. Altmetall ist zum Beispiel essenziell für die Produktion in Elektrostahlwerken, da diese nur mit der Zugabe von Schrott funktioniert. Stahlschrott ist auch beim Hochofen-Konverterverfahren unverzichtbar, damit die Produktionsprozesse optimal ablaufen. Hochöfen brauchen ohne Stahlschrott nicht nur mehr Eisenerz, sondern auch deutlich mehr Strom. Ohne Schrottanteile erhöht sich der Schmelzpunkt der einzuschmelzenden Masse und das lässt sich nur mit mehr Energie schaffen. Es sprechen also viele Punkte dafür, Schrott als das zu sehen, was er in der Praxis ist: ein wertvoller Rohstoff, der eine möglichst effektive und sorgfältige Sammlung verdient.