• Tel +49 (911) 977200
  • Fax +49 (911) 9772022

Kies richtig entsorgen und die Umwelt schützen


Die Entsorgung von Kies ist ein wichtiges Thema. Schließlich bringt dieser Abfallstoff so manches Gefährdungspotential mit sich. Er gilt in Deutschland mit gutem Grund als Sondermüll und muss am Ende seiner Lebensdauer besonders sorgfältig behandelt werden. Ein nicht sachgemäßer Umgang mit Kies verursacht direkte Umweltschäden, und zwar in mehrfacher Hinsicht: durch die Beeinträchtigung der natürlichen Landschaft, die Verschlechterung der Bodenqualität und die Verschmutzung des Wassers. Die unkontrollierte Einbringung von Kies in Gewässer kann die Wasserqualität verschlechtern, schädliche Chemikalien in den Boden einbringen und ökologische Systeme stören. Bilden illegalen Kiesabfälle Dämme, wird der natürliche Wasserfluss behindert und die ökologische Balance beeinträchtigt. Zudem können die Ablagerungen auch zu einer Verringerung der Bodenproduktivität und damit zu geringeren landwirtschaftlichen Erträgen führen. Die fachgerechte Entsorgung von Kies ist daher in mehrfacher Hinsicht ein Plus für die Umwelt.

Was ist Kies und wie entsteht er?


Kies wird aus verschiedenen Gesteinen wie beispielsweise Granit, Kalkstein, Sandstein oder Schiefer hergestellt. Diese werden bearbeitet, um die Kornform zu erreichen, die für den Kies typisch ist. Er unterscheidet sich im Umfang von Sand, der eine Korngröße von maximal zwei Millimetern hat und umfasst alles Grobkörnige bis zu einer Größe von 63 Millimetern. Der am häufigsten eingesetzte Herstellungsprozess ist die Gewinnung aus Gesteinsformationen. Dazu wird das Gestein in Maschinen, die als Brecher bezeichnet werden, in Kiesgrößen von 2 bis 12 mm zerkleinert.
Kies und Sand gelten in Deutschland noch vor der Braunkohle als die am intensivsten gewonnenen Rohstoffe. Pro Jahr werden vor allem im Tagebau rund 300 Millionen Tonnen gefördert. Das Material entsteht durch die Verwitterung von Gestein, das Gletscher und Flüsse immer feiner zerkleinern und oft Hunderte Kilometer weit transportieren. Wer Kies abbauen möchte, wird daher am ehesten in der Nähe von Fließgewässern und Bergen fündig bzw. in Regionen, die in der Eiszeit vergletschert waren. Vor allem an Flussläufen wie etwa an den Ufern des Rheins, des Mains und der Neckar gibt es reiche Vorkommen. 

Ein knapper Rohstoff


Die in den letzten Jahren zunehmende Verknappung von Kies in Deutschland hat vor allem mit fehlenden Neugenehmigungen von Abbauanlagen zu tun. Potenzielle Betreiber müssen mitunter bis zu zehn Jahre auf die Erteilung einer Abbaugenehmigung warten. Neue Gruben sorgen häufig für großen Widerstand der Anwohner. Da Kies oft in Flussnähe vorkommt, müssen für den Abbau wertvolle Auenböden geopfert werden, die besonders fruchtbar sind, was Landwirte auf die Barrikaden bringt. 
All das macht das Erschließen neuer Abbauflächen im dicht besiedelten Deutschland schwierig und verknappt den Rohstoff, auch wenn das Land grundsätzlich reich damit gesegnet ist. Laut Experten der Hannover Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoff würden die Vorräte aus geologischer Sicht theoretisch für mehrere zehntausend Jahre Produktion reichen. 

Wo wird Kies gebraucht? 


Kies ist in der deutschen Bauwirtschaft nach wie vor unverzichtbar. Er wird aber nicht nur am Bau, sondern auch bei der Garten- und Landschaftsgestaltung verwendet. Der Baustoff dient als Unterbau für Wege und Einfahrten, wird für Drainagen eingesetzt, als Füllmaterial für Gräben, als Zuschlagstoff für Beton und Mörtel sowie als Dekoration für Pflanz- und Teichanlagen. Außerdem wird Kies in der Gewässerrenaturierung und in der Wasseraufbereitung benötigt.

Ein Rohstoff mit beschränkter Lebensdauer


Je nach Einsatzgebiet hält Kies etwa 20 bis 25 Jahre. Die natürlichen Mineralien bauen sich mit der Zeit durch Erosion, Regen, Wasser und Wind ab. Kies ist also nicht unbegrenzt haltbar. Am Ende seiner Lebenszeit gilt er in Deutschland als Sondermüll, da er als Abfallprodukt aus der Gewinnung von mineralischen Rohstoffen entsteht. Er darf nur in kleinen Mengen in den Hausmüll, größere Mengen unterliegen strengen Vorschriften und müssen auf einer genehmigten Anlage entsorgt werden. Wer diese Vorschriften nicht einhält, muss mit Geldbußen und anderen Sanktionen rechnen. 
Eine möglichst saubere Trennung von Kies und Sand bzw. Mutterboden erleichtert die umweltgerechte Entsorgung. Das wirkt sich auch positiv auf die Entsorgungskosten aus. Ist das Material gut getrennt, lässt es sich effektiver und wirtschaftlicher weiterbehandeln, was sich bei Abholung durch eine Entsorgungsfirma preislich niederschlägt. Gerade bei größeren Kiesmengen gibt es für die professionelle Beseitigung nur eingeschränkt Alternativen. Manchmal lässt sich der nicht mehr genötigte Baustoff an eine Baufirma weitervermitteln. Auch die Abholung durch Weiterverwender funktioniert mitunter recht gut. Schließlich ist Kies im privaten Bereich ein gefragter Baustoff. Privatanwender verwenden ihn häufig als Wegbelag, beispielsweise für Einfahrten, Gehwege und Gartenwege. Kies ist zudem ein beliebtes Material in Privatgärten, da er als natürlicher Bodenbelag leicht zu verlegen und zu pflegen ist. Auch als Drainage leistet er gute Dienste, um Regenwasser abzuleiten und so Überschwemmungen zu vermeiden.