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Müll im Weltall - für immer entsorgt?

 

In unserer modernen Welt sind Satelliten unentbehrlich geworden. Sie steuern die Navigationssysteme unserer Autos, versorgen Meteorologen mit Wetterdaten und liefern wertvolle Informationen zum Katastrophenschutz. Leider aber hat ihre Lebensdauer ein Ablaufdatum. Ein solcher ausrangierter Satellit endet gemeinsam mit abgeworfenen Raketenendstufen und verloren gegangenem Zubehör aus der Raumfahrt als Müll im Weltall, welcher zum erheblichen Problem für seine Nachfolger wird.

Woher kommt der Abfall?

Schon seit geraumer Zeit umkreist ein regelrechter Gürtel an Weltraumschrott die Erde. Die größeren Partikel sind bei guten Bedingungen sogar am Nachthimmel zu sehen. Der Abfall im Weltraum hat unterschiedlichen Ursprung. Ausgediente Satelliten, nicht mehr gebrauchte Bauteile früherer Missionen sowie der ausgestoßene Treibstoff der Satelliten machen den Löwenanteil aus. Wann immer Weltraumschrott miteinander oder mit Himmelskörpern kollidiert, zerfällt dieser in kleinere Teilchen, die damit die Anzahl an Schrottpartikel weiter anwachsen lassen. Im Endeffekt schadet dieser kreisende Teppich an Abfall der Raumfahrt selber. Satelliten müssen dem Müll im Weltall mühsam ausweichen, was einen höheren Verbrauch an Treibstoff und damit eine verkürzte Lebensdauer zur Folge hat.

An Lösungen wird gearbeitet

In den letzten Jahren drängen immer mehr Länder in den Weltraum. Nicht nur die NASA, sondern auch die ESA oder asiatische Raumfahrtprogramme sind daran interessiert, den Abfall im Weltraum einzudämmen. Lösungsstrategien gibt es viele. Noch werden Satelliten mit einem Feststoffmotor betrieben. Dieser setzt drei Zentimeter große Aluminiumoxid-Kugeln frei, die in der Erdumlaufbahn erheblichen Schaden anrichten können. Experten diskutieren bereits einen Umstieg auf einen Betrieb mit Flüssigbrennstoff, welcher lediglich Abgase produzieren würde.

Müllentsorgung in 900 km Höhe

Doch wie kann der bereits vorhandene Müll im Weltall ordnungsgemäß entsorgt werden? Dazu stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Nach getaner Arbeit können Satelliten beispielsweise in eine weiter entfernte Umlaufbahn katapultiert werden, wo weniger Betrieb herrscht und sie somit keinen Schaden anrichten. Das verschiebt das Problem aber nur auf später, es reduziert den Abfall im Weltraum keineswegs. Viel eleganter präsentiert sich da die zweite Möglichkeit. Bei einem kontrollierten Eintritt in die Erdatomsphäre verglüht der Weltraumschrott wie in einer Müllverbrennungsanlage und hinterlässt keine feststofflichen Rückstände. Kleinere Partikel werden bei fehlendem Antrieb ohnehin früher oder später von der Erdanziehung in die Atmosphäre gezogen. Wir könnten uns unser modernes Leben ohne die Bequemlichkeiten, die uns Satelliten liefern, kaum mehr vorstellen. Um den steigenden Bedarf an Satelliten aber auch die reibungslose Funktionsweise von Raumfahrzeugen oder Raumstationen zu ermöglichen, ist es daher eine wichtige Aufgabe, den Müll im Weltall so gut als möglich zu reduzieren bzw. von vornherein auf einem Minimum zu halten.