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Weniger Plastikmüll im Betrieb – so klappt es!

Die sach- und fachgerecht Plastiknutzung im Betrieb ist das Gebot der Stunde. Ein gezieltes Management und die Einbindung der Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg bei der Reduktion von Kunststoffmüll. 

Plastik ist ein wertvoller Werkstoff, der aber problematisch wird, sobald er die Umwelt als Abfall belastet. Kunststoffe, die nur sehr langsam abgebaut werden, können Lebewesen und Ökosysteme in Mitleidenschaft ziehen. Umso wichtiger ist im Unternehmen der sorgfältige Umgang mit Plastik in möglichst allen Bereichen - vom Wareneingang bis hin zum Vertrieb und Marketing.

Wareneingang & Produktion

Bereits im Wareneingang gibt es große Einsparungspotenziale. Bei der Annahme, Erfassung und Lagerung der unterschiedlichsten Waren fallen viele Kunststoffabfälle an: etwa Plastikhüllen, Wickelfolien, Kunststoffkisten oder Befestigungsbänder aus Plastik. Mehrwegsysteme für den Warentransport sind eine wichtige Maßnahme, um diese Abfälle zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Auch die Produktion bietet ein großes Potenzial zur Müllvermeidung bei der Kunststoffverarbeitung. Die dabei entstehenden Abfälle lassen sich oft einfach und sortenrein sortieren sowie für das Recycling vorbereiten. 

Verpackung & Beschaffung

Besonders viele Möglichkeiten im betrieblichen Wertschöpfungsprozess bietet der Verpackungsbereich. Für Kunststoffverpackungen werden immerhin etwa 40 Prozent der global erzeugten Kunststoffe verbraucht. Viele lassen sich nur einmalig einsetzen. Umso größer ist die Abfallreduzierung, wenn Plastik durch regenerative Werkstoffe ersetzt wird, bzw. wenn Verpackungen für den Transport und Verkauf auf Mehrwegsysteme umgestellt werden. Auch die passende Dimensionierung der Verpackungen bietet Einsparmöglichkeiten. Oft sind diese einfach zu groß und könnten deutlich reduziert werden.
Schon im Einkauf können Unternehmen viel zur Vermeidung von Kunststoffmüll beitragen. Hier macht sich vor allem der Focus auf reparaturfähige und langlebige Produkte mit hoher Recyclingfähigkeit bezahlt. Idealerweise sollten diese auf einen verpackungsarmen Versand ausgelegt sein. Das vermeidet im Unternehmen schon im Vorfeld viel des üblicherweise anfallenden Plastikmülls. 

Verwaltung & Marketing

Im Vergleich zur Produktion oder zum Wareneingang entstehen in der Verwaltung deutlich weniger Kunststoffabfälle. Das heißt jedoch nicht, dass es hier keine Einsparungsmöglichkeiten gibt. Diese betreffen vor allem Büromaterialien wie etwa Klebefilm aus recyceltem Plastik und natürlich die gut organisierte Abfalltrennung nach Fraktion.
Auch im Marketing verbirgt sich so manche, oft nicht erkannte Option zur Plastikvermeidung. Das betrifft etwa Werbegeschenke wie Snacks, Kugelschreiber oder Luftballons. Diese sorgen häufig für unnötige Abfallberge. Das lässt sich vermeiden, wenn man schon bei der Entwicklung von Give-aways und Bonusmaterial auf einen sparsamen Ressourceneinsatz achtet und ein möglichst effektives Kunststoffrecycling mitdenkt.

Verköstigung der Mitarbeiter

Die Mitarbeiterverköstigung fällt ebenfalls oft durch das Raster, wenn es um die betriebliche Einsparung von Plastikmüll geht. Die Einsparungsmöglichkeiten reichen vom Coffee-to-go Becher über die Verpackung von Snacks bis hin zu den Lebensmittelverpackungen in der Küche. All das ergibt hohe Mengen an Kunststoffabfällen. Vor allem Einwegverpackungen aus Plastik schlagen negativ zu Buche. Darauf zu verzichten, reduziert die Abfallberge ebenso effektiv wie der Einsatz von Mehrwegsystemen wie etwa von Boxen für die Lebensmittellieferungen oder von Kaffeebechern aus Keramik. 

So holen Sie Ihre Mitarbeiter an Bord!

Die Plastikvermeidung kann also auf allen betrieblichen Ebenen umgesetzt werden. Damit das auch gelingt, müssen alle Mitarbeiter zum Mitmachen motiviert werden. Ein wichtiger Punkt dabei ist die zielgerichtete Information über das betriebliche Abfallwirtschaftskonzept. Setzen sich die Mitarbeitenden damit auseinander, wird schnell klar, dass das Managen von Plastikabfällen weit mehr ist als nur das Trennen. Auch Aushänge zum Thema Kunststoffabfall an strategisch wichtigen Punkten wie etwa in den Sozialräumen oder am Empfang sind dafür ein effektives Instrument. Ebenso die Vermittlung des Know-hows, das Mitarbeiter in externen und internen Schulungen fit für das Thema Abfall macht. Ergänzend dazu kann ein Vorschlagswesen hilfreiche Tipps und Anregungen für das Abfallmanagement erbringen. Auch Befragungen sind ein wertvolles Instrument. Sie decken auf, wo Mitarbeiter die Entstehung von unnötigen Abfällen bzw. von Ressourcenverschwendung beobachten. 

Wenn es um Abfallvermeidung geht, sollte stets auch die Geschäftsführung aktiv einbezogen werden. Als Vorgesetzter nimmt man eine Vorbildrolle ein und kann zudem mit Anerkennung und Hinweisen viel zu einem gut funktionierenden Abfallmanagement beitragen. Dazu können auch sogenannte „Abfall-Paten“ motivieren. Sie informieren in den Abteilungen gezielt die Kollegen und Kolleginnen über die Trennung und die Vermeidung von Abfall. 

Die Sensibilisierung der Mitarbeiter für dieses Thema kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern bringt auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Investitionen in die Vermeidung von Plastikabfällen können sich besonders lohnen. Das Unternehmen erhält so etwa mehr Unabhängigkeit bei schwankenden Rohstoffpreisen und bei Störungen der Lieferketten. 
Die Basis zum Erfolg ist stets ein schlüssiges Konzept, das das Management von Abfällen von ihrer Entstehung bis zu ihrer Entsorgung genau dokumentiert. Das ist weit mehr, als nur einfach eine höhere Anzahl von Mülleimern für die unterschiedlichen Abfallsorten aufzustellen. Auch die korrekte Entsorgung sollte dabei stets mitbedacht werden.